Das Privacy Magazine "prima" wird vom Berliner Datenschutzbeauftragten zusammengestellt und herausgegeben. Die regelmäßigen - an Wochentagen täglichen - Ausgaben enthalten eine Übersicht von datenschutzrelevanten Berichten der (von uns) ausgewählten Berliner und überregionalen (deutschen) Presse. |
Abkürzungen der ausgewerteten Tageszeitungen
*
"Telephondaten dürfen nicht ungefragt auf
CD
... Beschluß des Koblenzer Oberlandesgerichts ... . ...
(Az.: 4 U 1196/98). Das Gericht stellte mit seiner grundlegenden Entscheidung
die Rechtswidrigkeit des Verkaufs einer CD-Rom fest, die Daten von Fernsprechteilnehmern
enthielt. ... Die Richter betonten, die gegenüber der Deutschen Telekom
AG erteilte Einwilligung der betroffenen Fernsprechteilnehmer zur Aufnahme
in die 'amtlichen Telephonbücher' sei nicht zugleich auch eine Einwilligung
in die Nutzung der Daten auf einer CD." SZ 25.3.99 S. 16
*
"BGH: Versicherungsklausel teilweise unwirksam
Der Bundesgerichtshof (BGH) hat die Vertragsbedingungen
einer privaten Arbeitslosenversicherung teilweise für unwirksam erklärt.
... Er verwarf auch ein Passus, der allen Unternehmen der Versicherungsgruppe
die Möglichkeit zur Telephonwerbung einräumen sollte. Der IV.
Zivilsenat berief sich auf ein Urteil des XI. Zivilsenats, der Telephonwerbung
als schwerwiegende Beeinträchtigung der Privatsphäre bezeichnet
hatte." SZ 25.3.99 S. 26
*
"Verkehrsrecht: Hilfe vom Paßamt
... Nach Paragraph 22 II des Paßgesetzes dürfen Paßbehörden
anderen Dienststellen auf Wunsch Daten aus dem Paßregister zur Verfügung
stellen, wenn sie bei dem Betroffenen nur mit unverhältnismäßig
hohem Aufwand erhoben werden könnten. Als Alternative wäre hier
nur der viel stärker diskriminierende Versuch in Betracht gekommen,
mit Hilfe einer Befragung von Nachbarn zu klären, ob A sein Aussehen
inzwischen gegenüber der Wiedergabe auf dem Radarfoto verändert
habe. Abgesehen davon führt auch eine unzulässige Weitergabe
von persönlichen Daten in der Regel nicht zu einem Verbot der Beweisverwertung
im Straf- oder Ordnungswidrigkeitsverfahren. ... (BayObLG 2 ObOWi 727/97)." FAZ 25.3.99
S. T 3
*
"Enteignungen während der NS-Zeit / Auch
der Bund will Archive öffnen / Arisierungsakten sollen durchforstet
werden
... Das hessische Finanzministerium hatte 1998 Arisierungs-Akten
geöffnet. Andere Länder hatten daraufhin ebenso nach Akten suchen
lassen." SZ 25.3.99 S. 6
*
"Enttäuschung über mageres CIA-Zugeständnis
/ Gauck-Behörde: Nicht der erwünschte Erfolg / Bundestag
debattiert über Einigung zu Stasi-Akten
... Die Gauck-Behörde hatte gehofft, ohne Wenn und Aber
alle der CIA vorliegenden HVA-Materialien zu erhalten. 'Wir brauchen das
Material, um Arbeits- und Wirkungsweise der HVA wissenschaftlich aufzuarbeiten',
so Legner. 'Wir benötigen die Datei auch, um Opfern der Stasi
Auskunft über die Identität von Inoffiziellen Mitarbeitern
zu geben, die sie bespitzelt haben.' ... Den von Uhrlau zunächst erwähnten,
später aber dementierten Austausch von HVA-Materialien mit den Amerikanern
schloß Behördensprecher Legner definitiv aus: 'Nach dem Stasi-Unterlagengesetz
wäre ein solches 'Geschäft' unzulässig, und daher wird es
von unserer Seite nicht dazu kommen.'" BerlZtg 25.3.99 S. 8
"Bundestagsfraktionen verlangen Rückgabe der Stasi-Akten aus USA / Uhrlau schätzt Material als wenig brisant ein" Welt 25.3.99 S. 4
"MfS-Akten / Bundestag drängt USA auf Rückgabe" ND 25.3.99 S. 7
*
"Intel bestätigt ID-Nummer in Mobil-CPUs
Intel hat zugegeben, daß einige Mobilprozessoren,
die nach dem 25. Januar ausgeliefert wurden, ebenfalls mit einer Art ID-Nummer
versehen sind. ... Der Prozessorriese hat bereits begonnen, ein Bugfix-Programm
an Notebook-Hersteller zu verteilen, mit dem sich die Nummer im Bios
des Rechners ausschalten läßt." COMPUTERWOCHE 11/99 S.
71
*
"Microsoft gibt weiteren Fehler zu
... Ein Fehler in den Screensaver-Routinen ermöglicht Unbfugten
Zugang zu Windows-NT-Systemen mit Administratorrechten. ... Erst letzte Woche
war ein Fehler in Windows 98 bekanntgeworden, aufgrund dessen das
Betriebssystem Maschineninformationen in Form einer eindeutigen Identifikationsnummer
ungefragt via Internet an Microsoft verschickt (siehe CW 10/99, Seite 6)." COMPUTERWOCHE 11/99
S. 7
*
"Nachholbedarf / EG-Richtlinien zum Datenschutz
Obwohl Deutschland als Vorreiter in Sachen Datenschutz gilt,
versäumte es die Bundesregierung, die EG-Datenschutzrichtlinien
von 1995 rechtzeitig umzusetzen. Dabei besteht nicht nur EU-Termindruck,
sondern ganz allgemein Handlungsbedarf. Denn die bisherigen Datenschutzgesetze
beruhen auf inzwischen veralteten Voraussetzungen." c't Heft 6/1999
S. 316
*
"Protest gegen ENFOPOL
Die Netzinitiative Freedom for Links (www.freedomforlinks.de/Pages/enfopol.html)
hat einen formgerechten Beschwerdebrief an den Bürgerbeauftragten
der EU verfaßt. ... Wie c't bereits berichtete, planen Strafverfolgungsbehörden,
Zollämter und Geheimdienste den europaweiten Zugriff auf den gesamten
Fernmeldeverkehr: Festnetz- und Mobiltelefonie, Internet, Fax, Pager
und interaktives Kabel-TV. Die Abhörschnittstellen jedes EU-Mitgliedstaates
sollen künftig jedem anderen EU-Mitgliedstaat per Fernzugriff zur
Verfügung stehen." c't Heft 6/1999 S. 104
*
LOKALES
"SACHSEN / Streit um den
Staatsschutzbericht
... Der Landesdatenschutzbeauftragte will das Papier einer datenschutzrechtlichen
Prüfung unterwerfen. ... Nach Ansicht der Bündnisgrünen
stellt die darin vorgenommene Liste friedlicher Demonstrationen einen
Beitrag zur Vergiftung des politischen Klimas dar." BerlZtg 25.3.99
S. 7
*
Zur Übersicht vorheriger Ausgaben des Privacy Magazine |